Hallo ihr lieben,
weiß jetzt nicht obs hier her gehört, aber ich möchte mir doch gerne mal ein paar Meinungen anhören, bevor und ob ich mich beim *** wo Monty her ist melde.

Letztes Jahr im September fand ich ihn im Zergportal. Er war angegeben mit 30 cm und ca 1 Jahr alt. Mich wunderte es schon, weil 30 cm für nen Bodi Rüden ja schon sehr klein ist. Ich also die Frau angerufen, mich erkundigt wie das bei denen abläuft etc. Zum Schluss noch gefragt ob er wirklich nur 30 cm hätte, wär ja schon ungewöhnlich klein. Sie so ja, ist ein Mini-Bodi. Ok, letztendlich wars mir auch egal, hätte ihn eh genommen, war nur interessehalber.

So nun kam er im November hier an, alles ok soweit, aber sein welpenhaftes verhalten machte mich doch stutzig, wie ich schon in nem anderen Post schrieb, er hebts Beinchen nicht, macht wie ein Welpe im Sitzen Pipi und auch sein ganzes Verhalten ist noch sehr welpenhaft. So, nun hatte er bei der Ankunft nicht 30 cm wie angegeben, sondern 38. Ist ja schon ein Unterschied. War mir aber auch egal, haben die sich vermessen - dachte ich. Aber auf dem Foto war im Hungergrund ne Messlatte und das kam schon etwa hin mit 30 cm...hm. naja egal. Natürlich sind das nur ca. Angaben und es variiert immer um einige cm, aber 8 sind ja nun auch nicht wenig und schon auffällig viel. Nun kam es mir so vor als wär er schwerer geworden, aber optisch kann meine keine Veränderung der Figur sehen. Da ich keine Waage habe hab ich ihn mal gemessen. Ups nun sind wir schon bei 42/43 cm. (Beim TA hat er 6,9 kg gewogen, werd da nochmal hin). Die Ohren haben sich auch verändert, die kippen nun nach vorne, nicht mehr zur Seite, was auch darauf hindeutet, dass er körperlich noch nicht voll entwickelt war/ist.

Was nu? Der ist doch im leben nicht 1,5 Jahre alt, laut pass im Juni 2012 geboren. Mir gehts in erster Linie darum, dass er dann viel zu früh kastriert wurde, laut Tierschutzgesetz verboten...ok in Spanien gibts das wahrscheinlich nicht? Und die falschen angaben ärgern mich auch, denn im Übergabevertrag stehen Klauseln, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, teilweise nichtig, aber selber falsche Angaben machen. Hinzu kommt, dass im Pass auch steht, er wäre mit diesem Milbenzeug behandelt worden, der TA sagte aber, das muss man öfter anwenden sonst nützt das nix und er sieht auch nicht so aus, als hätte er Milben gehabt, wahrscheinlich nur so eingetragen, damit sie sagen können sie haben einen Milbenfreien Hund übergeben.

Bin grad echt ziemlich sauer, mal davon abgesehen, dass wir uns bewusst für einen ausgewachsenen und keinen Welpen entschieden haben. Natürlich würden wir ihn nicht mehr hergeben und er ist gut so wie er ist, mir gehts ums Prinzip. Wenn ich denen das jetzt schreibe, werden die wahrscheinlich eh nur antworten, was sollen wir machen, können uns nur auf das verlassen was die in Spanien sagen, aber das geht so nicht. Wer weiß was noch so nicht stimmt, was gesagt wurde. Wie würdet ihr reagieren?

Ich hab aus Spanien mal nen Staupe-Hund bekommen, den ich nach über 1000 Euro Kosten einschläfern lassen musste.
Ich hab auch versucht für Gerechtigkeit zu kämpfen, war aber total sinnlos. Hat mich nur Zeit, Nerven und noch mehr Geld gekostet.

Das ist ja schlimm :(
Ich hab jetzt nicht vor da irgendwelche Forderungen zu stellen, würde eh zu nichts führen. Aber ich überlege ob ich den Verein damit konfrontieren soll oder mir die Nerven und Zeit lieber spare. Letzendlich haben die sich selbst ja keinen gefallen getan, denn wenn er tatsächlich zu jung war, hätten die sich die Kosten fürs Kastrieren sparen können, denn bei denen ist die Schutzgebühr immer gleich, ob kastriert oder nicht. Der Fehler liegt letztendlich bei dem Tierheim in Spanien, die Angaben kamen ja von denen. Ändern kann man eh nichts mehr, aber ich finds halt echt nicht ok, dass da so fahrlässig mit umgegangen wird.

Das ist ja genau das Problem und deswegen können wir froh und dankbar sein, dass Monika regelmäßig nach Spanien fliegt und die Tierheime besucht.
Aber selbst das schützt nicht davor, dass es aus welchen Gründen auch immer wohl ab und an dazu kommt, dass die Auskünfte nicht 100% korrekt sind.
Das wirst Du mit einer Beschwerde nicht verhindern können. Dem armen Monty, der dann viel zu früh kastriert wurde, kannst Du diesbzgl nicht mehr helfen,
Deine Nerven würden belastet, spricht also alles dafür zu schweigen?!? Ich denke nein, denn wenn es das erste Mal ist, dass so etwas bei dem Verein mit diesem Tierheim passiert, dann wird es keine Auswirkungen haben, aber wenn es vielleicht doch nicht das erste Mal ist, dass da Angaben nicht stimmen, dann könnte Deine Beschwerde oder besser: Dein Aufmerksam machen, dazu führen, dass ernsthafte Gespräche mit dem Tierheim geführt werden oder vielleicht sogar keine Tier mehr über das Tierheim zu uns geholt werden.

Hm. Ich glaube, ich würde mir Zeit und Nerven sparen wollen.
Aber kann man das in diesem Fall?
Zuerst würde ich vom Tierarzt deines Vertrauens das Alter schätzen lassen.
Sollte deine Vermutung sich bewahrheiten (und danach klingt es ja), würde
ich dem Verein ein Schreiben schicken, so von wegen, dass du wohl einen
falschen EU-Ausweis erhalten hast.
Vielleicht lässt du auch die Chip-Nr. beim Tierarzt auslesen und vergleichst
die mit dem Ausweis.
Naja, und für deinen Hund und dich ist es ja schon wichtig, wann er geimpft
wurde und was geimpft wurde - wobei ich dann wohl irgendwann mal eine
Titerbestimmung machen lassen würde.

Dass die Beschreibung oft nicht ganz Korrekt ist kann man meistens, wie bereits erwähnt, nicht den importierenden Vereinen anlasten. Diese Vereine leiden ja selber unter den falschen Auskünften aus Spanien. So fielen für Kira Arztkosten für den Verein an weil sie humpelte aber keiner etwas davon vorher gesagt hat. Hätte man gesagt, dass sie ab und zu humpelt aber man könnte medizinisch keine Probleme feststellen wären wir hier nicht sofort zu Tierarzt gerannt. Andererseits argumentiert das spanische Tierheim wahrscheinlich, dass keiner Kira nach Deutschland geholt hätte wenn sie das mit in die Beschreibung geschrieben hätten. Ich behaupte mal sie haben es bewusst übersehen.
Wir haben in dem letzten Jahr einige solcher Fälle persönlich mitbekommen. Auch auf unserer Hundewiese gibt es einen Spanier der ein paar Wochen vor Rico nach Deutschland gekommen ist und auch in mehreren Punkten nicht der Beschreibung entsprach (40Kg statt 34Kg und ruhig ist er nur zu Hause auf der Couch - in Gegenwart von anderen Hunden bellt er ständig). Es gibt aber auch Beschreibungen die ein Tierheim in Spanien gar nicht machen kann, z.B. das Verhalten im Haushalt oder mit Katzen usw. . Solche Angaben kann man nur zuverlässig machen wenn der Hund längere Zeit auf Pflegestelle war. Dass die Katzentests im Tierheim ein Witz sind darüber sind wir uns wohl einig.
Unser Rico Jagd Nachbars Katze und schmust mit den Katzen unserer Tochter. Ist er jetzt Katzenverträglich?

Ein Hund bleibt immer ein Stück Wundertüte, egal ob aus dem Ausland, einem Tierheim oder vom Züchter.

Aus der AGB eines Holzhändlers - bitte mal Holz durch Hund ersetzen:
[Holz] Hund ist ein Naturprodukt; seine naturgegebenen Eigenschaften, Abweichungen und Merkmale sind daher stets zu beachten. Insbesondere hat der Käufer seine biologischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften beim Kauf und der Verwendung zu berücksichtigen. Die Bandbreite von natürlichen Farb-, Struktur- und sonstigen Unterschieden innerhalb einer [Holz]Hundeart gehört zu den Eigenschaften des Naturproduktes [Holz] Hund und stellt keinen Reklamations- oder Haftungsgrund dar.

Andreas

Andreas, das stimmt, aber hier gehts ja nicht um die Eigenschaften sondern um das Alter. Ab einem bestimmten Alter kann man nur schätzen, aber man kann ja wohl einen heranwachsenden Hund von einem erwachsenen unterscheiden. Ein 1,5 jähriger Hund wächst in der Grössenordnung nicht mehr. Ich muss mal die Chipnummer prüfen lassen. Es gab nämlich zeitgleich bei dem verein einen 5 Monate alten Hund der original genauso aussah wie Monty, den ich zuerst entdeckt habe, aber wegen des Alters mich dann für Monty entschieden habe. Allerdings wurde der Welpe als Mix angegeben, sehr merkwürdig. Der war laut Angabe im März 2013 geboren. Unser TA hat ihn hier auf ca. 1 Jahr geschätzt.

Mich störts jetzt nicht, im Gegenteil, aber wenn Leute sich auf einen ausgwachsenen 30 cm Hund einstellen und so einen möchten und dann plötzlich 43 cm haben, finden das manche vielleicht nicht so lustig. Wenn man einen noch wachsenden Junghund oder Welpen nimmt, ist das natürlich ein Überraschungspaket, aber so? Zumal die auf der HP alle Hunde vor ner Messlatte fotografieren und in den 2-3 Monaten zwischen Foto und Transport hat er dann gut 8 cm zugelegt, das sollte doch auffallen?

Wie gesagt, mir gehts hier in erster Linie ums alter wegen der Kastration. Denn wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege dürfte er dann mit 7 oder 8 Monaten kastriert worden sein. Die Glöckchen kann man nicht mehr annähen, aber ich will auch nicht immer alles Kommentarlos hinnehmen.

Meine Lilly wurde mir damals angeboten als recht junge Hündin die höchstens ein Jahr wäre. Ich wollte keinen Welpen, aber eine recht junge Hündin, da ich ja mit ihr Agility machen wollte. Als sie dann kam war sie laut Pass etwas über 3Jahre und ich bekam aber gesagt, der Tierarzt hätte das so festgelegt anhand der Zähne und meistens sind die Hunde aber jünger. Ehe man so mit der Begleithundeprüfung und einem vernünftigen Agitraining bis zum ersten Start den Hund ausgebildet hat, dauert es schon 1-2 Jahre, sodass sie im günstigsten Fall mit 5Jahren das erste Mal starten würde. Außerdem hatte sie eine sichtbare Verformung der Vorderpfote (um 20Grad war die Pfote verformt) und es wurde ein alter schief zusammengewachsener Bruch festgestellt. Das war nun halt einfach blöd gelaufen und sie ist trotzdem unser Sonnenschein und wir möchten sie nicht mehr missen. Aber mit dem Alter, was mit der Werbung zur Vermittlung nicht wirklich korrekt angegeben wurde, fühlte ich mich auch etwas versch... Lilly ist jetzt 1 1/2 Jahre bei uns und wird jetzt im Mai offiziell eben schon 5Jahre alt. Die Begleithundeprüfung wollen wir jetzt im April versuchen, aber da wir ihr Pfötchen richten lassen haben und sie eine lange Ruhepause dadurch machen mußte, bin ich mir nicht so sicher, ob ich mit ihr Agi machen werde und ob das für das Pfötchen gut ist. Der Tierarzt und die Physiotante sind der Meinung es ginge. Na mal sehen, wir wollen erstmal so'n Funwettkampf mitmachen.

Ich habe Verständnis für Deinen Ärger, aber....... es ist alles nicht so einfach wie es scheint. Die Heime in Spanien sind voll bis zum Anschlag, da wird jede Möglichkeit ergriffen wenn es für einen Hund Interessenten gibt und er schnellstens ausreisen kann.
Wir von BIN versuchen immer korrekte Angaben zu bekommen, wir kennen unsere Partnertierheime und auch viele der dort ehrenamtlich tätigen Menschen. Wir haben Tierheime von unserer Liste gestrichen weil es zu Ungereimtheiten gekommen ist. Nur -eine 100% Sicherheit bedeutet das auch nicht.

Ich würde sagen: seit glücklich mit Eurem Hund, er ist doch so wie Ihr in gewollt habt. Ob er nun zu früh kastriert wurde oder nicht, das hilft Monty nun auch nicht mehr.

Übrigens - Pinkeln im sitzen sollte der moderne Mann doch eigentlich sowieso, oder?

Ich hab den Verein angeschrieben und sie davon in Kenntnis gesetzt, ich denke die werden auch ein Interesse daran haben, sowas zu wissen. Hab denen keinen Vorwurf gemacht, aber mit den Spaniern sollten sie schon mal reden. Als Lapalie kann mans ja auch nicht abtun. Zu ändern ist es nicht, aber ich will auch nicht immer alles mit "ja das ist halt so" kommentarlos hinnehmen, sonst ändert sich nie was.

Nichts desto trotz passt der durchgeknallte Hund in unsere durchgeknallte Familie, er wurde halt mit dem Herzen ausgewählt

Zitat von Eddy im Beitrag #12

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Nichts desto trotz passt der durchgeknallte Hund in unsere durchgeknallte Familie, er wurde halt mit dem Herzen ausgewählt

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Cool. Find ich klasse, wie Du es gemacht hast! Am meisten freut mich aber Dein Endstatement!Das ist einfach klasse. :-) Kann ich auch nur unterstreichen, wir haetten Kira wahrscheinlich nicht aufgenommen, wenn wir von ihrem Bein gewusst haetten (waren grad erst gedtrn stundenlang beim TA), aber dieser suesse Psycho-Bodi passt einfach eie der Deckel auf den Topf. Und so wie Kira scheinbar zu uns sollte, sollte Monty wohl zu Euch. Ich hoff Dein Aerger, die Enttaeuschung sind bald ganz verflogrn und Du kannst euren Monty voll und ganz geniessen.

Nach 1,5 Wochen immer noch keine Reaktion auf meine mail. Dann weiss ich ja, was ich von diesem Verein zu halten hab. Nie wieder!

Schicke deine mail doch noch einmal mit einem Vermerk darauf, wann du mit einer Antwort rechnen kannst.
Manchmal geht im Eifer des Gefechts etwas unter oder sie haben in Spanien nachgefragt und noch keine Antwort.
Oder der E-Mail-Empfänger ist gerade im Urlaub.
Ich würde nochmal nachhaken.

Tja, ich habe Pepe auch frisch kastriert bekommen. Er war ein halbes Jahr alt. Hatte auch noch eine mail an die Orga geschickt. Bis heute keine Antwort. 2 1/2 Jahre ist das her. Außerdem habe ich ihn nochmal nach impfen lassen.Chip stimmte, aber der war aus China
Katzenverträglich...kein Problem.....ist es auch nicht....aber nur im Rudel oder in ruhiger Zusammenführung, mit den Katzen bei Freunden.

Ich habe mich auch geärgert über Pepes Orga. Aber wie Corry schrieb, dort sind so viele Hunde und soviel Arbeit. Er kam soweit Gesund an und das ist wichtig. Hier aus unserem Dorf haben Leute eine ,unter 4 Monate alte Hündin adoptiert .Auf dem Rücken hatte sie eine offene Wunde voll mit Marden...Durchfall ( kommt aber schonmal vor ) die Leute fanden das normal, wenn man einen Hund aus dem TS bekommt. Nee, klärte ich auf.So doch nicht.

Ich würde diese Orga nicht mehr nehmen. Jetzt wissen wir ja, wo wir unsere Bodi's adoptieren

Ich kann deinen Unmut, aus deiner Sicht, auch verstehen.
Doch Andreas und Corry haben es schon toll beschrieben, warum manche Dinge so sind oder eben sein können.

Wir sind jedes Jahr mehrere Monate in Spanien und machen hier im Tierheim die allgemeinen Charaktereinschätzungen für Deutschland oder wir werden direkt auf einen bestimmten Hund "angesetzt", wenn dieser Interessenten mit bestimmten Interessenschwerpunkten hat - Katzen, Kinder, anderer Hund...

Ich zähle jetzt mal ein paar Punkte auf:

-Alter: Hund wird eingeliefert, TA guckt kurz drauf und sagt ca. XX oder von XX bis XX, FERTIG!

-Jagtrieb: Hier in Spanien bei vielen Hunden gen Null! Warum? Staubige Schotterwege, wenige bis gar keine Wiesen.
In D angekommen locken dann überall die tollen Düfte und schon ist das was im Tierheim nicht oder kaum da war plötzlich doch sehr ausgeprägt vorhanden.

- Größe: Bei der Anzahl der Hunde und den alltäglichen Arbeiten -von zudem meist ehrenamtlichen!!! Helfern- bleibt keine Zeit für ein regelmässiges und ordentliches vermessen der Hunde, geschweige denn für irgendwelche Aktualisierungen.
Sowas wird nur gemacht, wenn ein Interessent EXPLIZIT nachfragt wie gross der Hund ist.

- frühe Kastration: Manche Einrichtungen haben strenge Auflagen: KEIN HUND (ausser Welpen bis ca. 6 Monaten),
darf (z.B. die Tötung) verlassen, wenn er nicht kastriert wird! Und nu?
Hund zwischen 6 Monaten und einem Jahr nicht mehr rausholen? Konsequenz=Tot?

Tja, so sieht es aus...
Und unser Hugo wird nun im März ungefähr 2 Jahre und er pinkelt immer noch oft ohne das Bein zu heben - ER IST UNKASTRIERT!
Vielleicht macht er das, weil er in einem Zwinger gross wurde? Kein Gassi = kein Baum, nur glatte "zurückspritzende" Flächen...
Ich weiss es nicht!

Wo kommt euer Kleiner denn her? Gern auch per PN. :-)

danke, claudia!

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass gerade in den spanischen Tierheimen wenig Zeit für genaue Recherchen ist und dass bei der Übermittlung und Übersetzung vielleicht noch der ein oder andere Fehler passiert. Und gerade auf Internetseiten bleibt oft eine einmal dort beschriebene Größe stehen, ohne dass ständig aktualisiert wird. Da hier hauptsächlich ehrenamtlich gearbeitet wird, sollte man über nicht 100% exakte Beschreibungen großzügig hinwegsehen.

Trotzdem kann ich gut die Enttäuschung verstehen, wenn der beschriebene "erwachsene" Hund dann plötzlich fast noch ein Welpe ist.
Wir haben leider auch eine schlechte Erfahrung mit einem ortsansässigen Tierheim gemacht ( in Hessen).
Als wir uns im Sommer erstmals für einen Hund entschieden haben, waren wir relativ frei von bestimmten Vorstellungen bzgl. Geschlecht oder Rasse, es sollte nur möglichst ein erwachsener Hund, aber auch kein Oldie sein.
Im Tierheim fiel uns spontan eine optisch "ältere" Hündin auf, die zwar sehr ungepflegt wirkte, jedoch ein sehr liebenswertes Wesen hatte. Wir durften auf dem Gelände mit ihr Gassi gehen und sie schlurfte laaaaangsam hinter uns her, blieb alle paar Meter stehen um zu verschnaufen. Mmmmh. Sie wirkte sehr schlapp, hatte einen durchhängenden Rücken und insgesamt sah sie wirklich nicht fit aus. Trotzdem verliebten wir uns in das Hundemädchen und fragten nach näherenInformationen.
Wir bekamen folgendes zu hören:
1. Der Hund ist noch jung, höchstens drei oder vier Jahre (super Zähne!) Aha?
2. Der Hund ist nicht krank, der ist nur übergewichtig und untrainiert. Okay....
3. Der Hund kann absolut alleine bleiben tagsüber, der wurde ja immer vernachlässigt und kennt das gar nicht anders.
4. Wir könnten ihn quasi sofort mitnehmen oder am nächsten Tag holen, es wäre dann halt noch ein bisschen was beim TA zu erledigen. Dafür müssten wir auch nur 100 Euro Schutzgebühr zahlen. Keine Vorkontrolle, kein Garnix.

Heute würden bei mir sofort alle Alarmglocken klingeln. Natürlich (wir waren frisch verliebt in Lotte) glaubten wir damals alles, was man uns erzählte, obwohl mein Bauchgefühl mir direkt andere Dinge über den Hund sagen wollte (nämlich alt&krank).
- >Braver Hund, bleibt alleine, ist ganz lieb, nur ein wenig Übergewicht, braucht ein bisschen Trainíng aber sonst bekommen wir einen gaaanz tollen Hund.
davon ließen wir uns überzeugen und holten unser Lottchen am nächsten Tag ab. Die ganze Familie war happy und Lotte auch. Sie fühlte sich pudelwohl bei uns, hatte aber gleich ganz fürchterliche Angst, auch nur 2 Minuten von uns verlassen zu werden. Sie hatte so viel durchgemacht, dass sie enorme Ängste hatte.

Die ganz schlimmen Erkenntnisse kamen aber am nächsten Tag beim Tierarzt.
Ich will jetzt nicht die ganze Geschichte runterleiern, aber es war ein absoluter Schock für uns und quasi Lottes Todesurteil.
Sie hatte Darmgeräusche oben im Thorax und nur einseitig schwache Atemgeräusche zu hören, das Röntgenbild ergab einen alten Zwerchfellbruch mit im Brustkorb befindlichen Darmschlingen und Magen, das Herz massiv überlastet, die Lunge auf eine winzige Fläche zusammengequetscht. Die Verletzung war schon älter und vernarbt, eine OP bei dem schwachen Herzen völlig indiskutabel. Das Röntgenbild ergab außerdem ein Mindestalter von 8-10 Jahren, hochgradige Spondylarthrose.
Im Grunde war es ein Wunder, dass sie überhaupt so lange gelebt hatte. Sie war absolut NULL belastbar, durfte nur noch kleine Portionen Nassfutter fressen, um nicht durch den zu sehr gefüllten Magen zusätzlich auf Herz und Lunge zu drücken.
Man riet uns, dem Hund ein schönes Leben zu machen, und uns für jeden geschenkten Tag zu freuen.

Natürlich rief ich im Tierheim an und fragte nach, ob denn bei der Eingangsuntersuchung dort nichts aufgefallen sei. ABHÖREN ist ja wohl das Mindeste, was ein TA tun kann.
Tja, ööööhm, neee, da wäre alles ok gewesen. Komisch aber auch.
Das täte ihnen ja sehr leid und selbstverständlich könne ich den Hund zurückgeben und einen anderen holen.....
Darauf verzichtete ich mit dem Hinweis, dass wir keinen Kühlschrank gekauft hätten, sondern einen Hund. Die Leiterin druckste noch ne ganze Weile rum, versprach dann, sich an evtl. anfallenden OP-Kosten etc. zu beteiligen. Immerhin.
Wir betrieben noch eine ganze Menge an Diagnostik, letztenendes sagte uns aber jeder, dass dem Hund nicht zu helfen sei.
Ihr blieben noch genau 4 schöne Wochen bei uns, dann traf die befürchtete Komplikation ein, sie bekam einen Darmverschluss und eine Magendrehung und musste nach zwei fürchterlichen Tagen eingeschläfert werden.

Ich bereue keinen Tag, den wir mit unserer Lotte verbracht haben. Sie war ein absolut lieber und dankbarer Hund und vielleicht brauchte es so dumme und ahnungslose "Ersthundebesitzer" wie wir es waren, um noch einmal ein Zuhause für sie zu finden.
Trotzdem bin ich fassungslos, wie sehr uns das Tierheim die Wahrheit "beschönt" hat.
Ich möchte eigentlich gar nicht glauben, dass die das ganze Ausmaß der Krankheit erkannt haben und uns ganz bewusst getäuscht haben. Das will ich einfach nicht unterstellen - und trotzdem bin ich mir sicher, dass die zumindest eine AHNUNG davon gehabt haben müssen.
Im Nachhinein habe ich in vielen Gesprächen gehört, dass dieses Tierheim schon öfters so gehandelt hat.
Von anderen habe ich gehört, dass sie dort keinen Hund bekommen haben, weil jemand einen Halbtagsjob hatte. Oder dass die Vorkontrollen zuhause so streng seien. Dass mehrfach nachkontrolliert wurde ( hat alles seine Berechtigung! ). Und bei uns nix, garnix davon. Wir hätten den HUnd gleich mitnehmen können.

Nunja, wir haben was gelernt und Lotte hatte nochmal ein Zuhause.

Unser Oscar ist auch nicht 100% so wie beschrieben ( er ist draußen extrem ängstlich und längst nicht so super hundesozial wie angegeben), aber das liegt einfach daran, dass er auf seiner Pflegestelle einfach nicht den normalen Hundealltag hatte, wie er ihn in der Familie erlebt. Dort gab es kein Gassigehen (dafür ein Riesengrundstück zum Toben) und es gab ein festes Rudel ohne Kontakte zu unbekannten Hunden. Also kannte er das alles so gar nicht. Aber das ist kein Problem für uns, er ist sehr lerneifrig und gibt sich allergrößte Mühe und hat unsere Herzen im Sturm erobert.
Ein bisschen "Überaschungsei" steckt wahrscheinlich in jedem Hund drin!