Am 21.3. spätnachmittags bei bewölktem Himmel gelandet, ging es erst mal ins Hotel nach Rota, Einchecken und anschließend essen suchen. Stimmung gut, Vorfreude groß, Ideen viele....

Sonntag erste Station: Siempre contigo Rota
Wir treffen viele Welpen, gehen mit allen Bodegueros "vor die Tür" zum Fotos machen, zudem werden von den engagierten Helfern noch die Hunde der Pflegestellen gebracht, damit wir auch diese kennen lernen. Die Verantwortlichen in SCR sind (wie immer!) mit Leib und Seele am arbeiten, es ist voll dort, die Hunde sehen gut aus!

Die Bodegueros, die wir hier sehen sind:
Pinocchio
Bob
Dany
Jeyko
Adele
Dexter
Christi
Doro
Steffi
Eine weitere Hündin von der PS



Anschließend genehmigen wir uns einen kurzen Ausflug an den Strand von Rota, Essen dort eine Kleinigkeit und dann besuchen wir einen sehr netten Züchter in seinem Zuhause, erfahren viel Neues, lernen tolle Hunde und interessante Menschen kennen.

Der Abend klingt harmonisch beim Inder in Rota aus.

Am folgenden montag morgen heißt es Koffer packen und Hotel verlassen, am Abend werden wir in der Nähe von Sevilla sein, in Mairena del Alcor

*Fortsetzung folgt*

Montag 23.3.

Straffes Programm mit vielen Kilometern und vielen neuen Kontakten.

Wir starten mit einem Besuch beim Ehepaar Kosanke (Tiere aus Andalusien), ein wunderschön gelegenes Anwesen, welches zahlreichen Hunden temporär ein ruhiges, sicheres und umsichtiges Zuhause ermöglicht. Danke dafür!
Es ergibt sich schnell eine lebhafte Gesprächsrunde auf der hauseigenen Terrasse, nur unterbrochen von gelegentlichen besuchen des aktuellen Wurfes in dem vorbildlichen "Kinderhaus"

Übrigens stehen hier im gepflegten Garten 2 zu vermietende Wohnwägen, wer also "mittendrin statt nur dabei" Urlaub machen will, wird hier finden, was er sucht!

Nach Verabschiedung und Versprechen "wir bleiben in Kontakt" geht es auf Straßen, die diesen Namen nicht mehr verdienen, weiter zum Tierheim Kimba. Auch hier werden wir außerordentlich freundlich und entgegenkommend empfangen, herumgeführt und lernen einige Bodegueros kennen, die größtenteils leider schon sehr lange dort aufbewahrt werden müssen. Die Vermittlung von Kimba scheint keine hohe Fluktuation zu bedeuten?

Von Kimba aus geht es dann grob Richtung Norden, nächster Halt ist bei Magerita, die unter anderem die kleine Mosca bei sich aufgenommen hat. Auch hier ist erfreulich viel Platz, ein harmonisches Miteinander und man fühlt die umsichtige Liebe für die ihr anvertrauten Hunde und Katzen. Hier leben auch viele grosse Hunde und machen einen sehr zufriedenen Eindruck.
Lange Zeit verbringen wir natürlich mit Mosca und ihren zauberhaften Welpen, zwei davon suchen übrigens auch noch ein liebevolles Zuhause, der etwas ruhigere Benny und die neugierige Ronja.

Anschließend setzen wir die Fahrt fort, ins neue Quartier, das wir den restlichen Aufenthalt nicht mehr wechseln werden.

*fortsetzung folgt*

Dienstag 24.3.
Heute rechne ich mit einem emotionalen, schwierigen und beladenem Tag, wie recht ich damit habe und dass diese Befürchtungen weit übertroffen werden, weiß ich am Abend.

Unser vorgesehenes Programm:
Besuch bei Parenas Pfotenhilfe
Tötungstation Sevilla
Treffen mit der Pflegestelle von Bobby
Besuch bei El Buen Amigo
Abendessen in Los Palacios

Bei Parena werden wir herzlich begrüßt und herumgeführt. Deutscher (schweizerischer) Standard, sehr sehr sauber, alles relativ neu (aus)gebaut und somit auch ein praktisches, tiergerechtes Arbeiten möglich. Viele Helfer, auch handwerklich geschickte, sowie Voluntarios, die sich mit viel Zeit um die Hunde kümmern. Gute Ideen, teilweise schon umgesetzt, teilweise in Planung. Es macht Spaß, sich das vorzustellen!
Am späten Vormittag fährt Carmen mit uns nach Sevilla, die Perrera besuchen. Unterwegs sehen wir "gehobbelte" Pferde - sehr unschön....
Ohne konkrete Vorstellung, was mich erwartet, versuche ich, wenig an mich heran zu lassen, was mir gut gelingt. Keine lange Blicke auf die Hunde, keine Gespräche, viel draußen, Publikumsverkehr beobachten, Zitronenbäume außen herum geben dem ganzen ein "normales" Ambiente.
Klappt für mich soweit gut, viel Zeit verbringe ich bei den Pferden in der Tötung, die gut eingestreut in ihren sonnigen Paddocks stehen und nicht wissen, wie es für sie weitergeht. Das ist bei den Hunden ganz ganz anders und nur schwer zu ertragen.

Carmen kämpft lange Zeit im Büro, um einen schwer verletzten Welpen mitnehmen zu dürfen, sowie eine leicht verletzte Podenca. Schließlich darf sie beide ins Auto bringen, ich bekomme den Welpen auf den Schoß, wir wollen sofort in die Tierklinik. Die Hündin liegt eigentlich im Sterben, schon seit einigen Tagen. Sie hat mehrere Brüche, unter anderem einen zertrümmerten Ellbogen und einen offenen, infizierten Kieferbruch. Eiter und Blut auf Jacke und Hose spielen keine Rolle mehr, ich achte nur drauf, dass das Hündchen seine Zunge nicht verschluckt. Auf dem Weg in die Klinik sammelt Carmen noch einen kleinen braunen Rüden auf, unterwegs bekommen die Hunde auch Namen.

Der Tierarzt erwartet uns bereits und die Hunde werden erst versorgt. Natürlich muss der schwer verletzte Welpe stationär aufgenommen werden, in einer ersten OP wird der Kiefer eingerichtet, weitere OPs an den Beinen werden folgen. Die Podenca und den kleinen gefundenen Dumbo nehmen wir anschließend mit ins Refugio.
Nachdem die beiden Neuankömmlinge versorgt sind, fahren wir alle zusammen in das Städtchen Carmona und essen zu Mittag. Das "Parkhaus", in das man mich zu diesem Zwecke lockt, beschreibe ich nicht, nur soviel: ich bin wieder raus gekommen, wenn ich auch nicht verstehe, wie das Auto da durch passen konnte....

Am späten Nachmittag dann weiter in den Süden von Sevilla, ins Refugio von El buen Amigo. Zum Fotografieren ist es nicht mehr schön, das Licht zu wenig. Wir setzen uns in den großen Auslauf, sehen die Hunde rennen und hängen unseren Gedanken nach.
Zurück am Auto bekommt ein kleiner hungriger Podenco unsere Essensvorräte und mir reicht es dann für heute auch an "solchen" Erlebnissen.

Das Abendessen bei "Manolo" ist ein Highlight, auf dem Weg dorthin entdecken wir ein spanisches Reitsportgeschäft und ich kann "Pferdeluft" schnuppern!

In der Nacht weine ich viel und schlafe schlecht.