Angefangen hatte es bei mir erst ganz, ganz harmlos Ende November, nachdem wieder einer der Bodegueros in der perrera Zoosaitario, die wir zuvor hier als mögliche Patenhunde vorgestellt hatten dann doch schon anderweitig von Spanier, Franzosen oder sonst wer raus gekommen war.

Mir fiel ein, dass es da doch noch eine weitere weit größere perrera vor den Toren der Stadt gab: Mairena de Arecife ... eigentlich mehr im Vorort Bormujos aber das ist für die Hunde die da drin sind auch nicht mehr wichtig. Eine der spanischen Tierschützerinnen die ich über FB kenne schrieb mir mal, dass es da bis zu 200 Hunde gäbe und darunter viele Bodegueros und so schaute ich mich in der Übersicht der monatlichen Veröffentlichung mal was genauer um und dann schickte ich Corry und Ingrid, das erste mal dieses Foto:



So viele - viel zu viele und beim durchlesen ihrer Beschreibungen fielen mir diese zwei ins Auge:

Gabriel (seit Ende Oktober in der Perrera)



und der nur ein wenig ältere Criver

Der schon seit September dort sein soll.

Nach Anfrage der zuständigen spanischen Tierschutzverein erfuhr ich, dass die Hunde dort nicht immer automatisch nach 30 Tagen eingeschläfert werden, wenn sich kein Interessent findet sondern, dass durch Unterstützung eines Fördervereines die meisten, alle die halbwegs Gesund sind auch über diesen 30 Tagen hinaus am Leben erhalten bleiben ...
Ich wollte mehr zu allen und speziell zu diesen beiden Bodeguero wissen aber außer der Antwort, dass der Tierarzt der für die Anlage zuständig sei in Urlaub ist und nicht vor den 27. Dezember zurück erwartet wird ....
Ich schickte noch paar mal ein Mail bekam aber keine Antwort ... im Geiste hatte ich die Hunde schon abgeschrieben gehabt

und dann DAS ... (Bereich: Neuzugänge und Quarantäne)






Diese heimlich gemachten Fotos wurden den Tierschutzverein ASANDA zugeschickt und am Dienstag, den 14.01 auf deren FB-Seite veröffentlicht "Aufgenommen in der perrera de Mairena de Arecife" ... als ich die Fotos sah, konnte ich es kaum glauben ... innerhalb weniger Stunde wurden diese Fotos in ganz Spanien verbreitet und am nächsten Tag kam es dann auch in den Nachrichten von Sevilla "Canal Sur" und am Freitag im großen Überegionalen Sender Tele 5 ... die Kacke, die auf den Fotos zu sehen war kam im wahrsten Sinne des Wortes zum Dampfen.


Die Tierschutzpartei PACMA forderte die Leute auf den Direktor dieser Anlage an zuzeigen und viele Leute, die sich schon länger über ihn ärgerten folgten diesen Aufruf, mehr noch, da die Partei ihnen über ihre Homepage, eine regelrechte juristische Anleitung hier zu gab ...



Ab Freitag standen jeden Tag riesige Menschentrauben vor der perrera aber es kam kein Hund mehr rein aber leider auch keiner raus und es kam zu bösen Tumulten vor den Toren. Die Mitglieder, des Fördervereines wollten Rechenschaft vom Direktor, beschwerten sich über die laschen staatlichen Kontrollen .... (Vetternwirtschaft, der Direktor ein Verwandter des Bürgermeisters und der zuständige Tierarzt auch gleichzeitig der TA für die Pferde der Stierkampfarena ... ein TA der nur Tötet aber nicht die Tiere behandelt, die in der perrera einsitzen ... vielleicht ab und zu einen Mircochip und eine Impfung setzt, wenn einer es raus schaft ...

Erst hieß es, dass die kommenden Tage kein Tier raus kommen darf ... dann auf Druck der Öffentlichkeit ließen sie am Samstag mindesten schon mal alle Welpen raus

Am Montag morgen gab es wieder in der Nachrichten ganz schlimme aus der perrera zu sehen und aus ganz Spanien kamen Anfragen und Hilfeangebote
http://farm4.staticflickr.com/3706/12060...903c9d771_o.jpg
http://farm8.staticflickr.com/7376/12061...a553237b9_o.jpg

und so ließen sie am Morgen die ersten Galgos raus ... die Frauen die sie raus brachten wurden mir begeisterten Applaus empfangen
http://farm6.staticflickr.com/5472/12060...4ec0854b0_o.jpg

Der größte Teil der fast 200 Hunde wurde von Tierschutzoras übernommen aber auch viele, viele Privatpersonen standen den ganzen Tag geduldig, draußen in der Kälte bis man sie am Abend auch endlich rein ließen
http://farm4.staticflickr.com/3707/12060...cc85c1358_o.jpg
http://farm3.staticflickr.com/2870/12060...b5ce47a8e_o.jpg
http://farm8.staticflickr.com/7342/12060...1340ab971_o.jpg

Als ich am Sonntag Abend in diesen Video - eine Zusammenfassung der letzten 5 Tage
Criver und Gabriele wieder sah, (VORSICHT LANGES UND SEHR LAUTES VIDEO - TON runter )

Die perrera ist LEER ... am Donnerstag findet eine große Gemeinde und Mitgliederversammlung und es wird gefordert, dass nach 11 Jahren Kampf dieser Betrieb endlich geschlossen bzw. die Führung entlassen werden soll ...

Ein letztes Video, wie die letzten Hunde in der Nacht noch raus geholt wurden


Noch eine Anmerkung: Für die fast 200 Hunden waren lediglich 6 Arbeiter eingestellt worden ...
Es gibt eine Aussage von einen Mann, der dort vor 3 Jahren gearbeitet hatte (also bevor es den Förderverien gab, der Hundeleben retten möchte) , dass mal an einen Wochenende 100 Hunde auf einen Schlag getötet wurden. Weil nicht genug Spritzen vorhanden waren wurden sie in Säcke gesteckt und mit Knüppel tot gehauen und ins Feuer geworfen (einige waren da vermutlich noch am Leben gewesen) - als der Arbeiter sich weigerte wurde er sofort raus geworfen und bedroht über die Sache den Mund zu halten ...
In den Video weiter oben sieht man den Verantwortlichen Direktor (in einen hell lilafarbenen Pullover ... er rechtfertigt sich, dass er nur seine Arbeit mache und wenn jemand käme und sage, dass sein Hund eingeschläfert werden soll, dann mache er es und das würde auch mit aggressiven und kranken Hunden. Die Frauen die ihn u.a. angreifen bzw. der junge Mann der vorher eine kleine Gruppe von Frauen mit einen Papier in der Hand interviewt, stellt fest das er aber auch einen Auftrag hat die Tiere die gesund und lebensfähig sind gesund zu behalten und auch sich für deren Vermittlung einzusetzen habe und das habe er auf sträfslichste Versäumt ... von der Erhaltung der Sauberkeit der Anlage ganz zu schweigen.
Kritisiert wird, dass die zuständige Aufsichtbehörde immer nur nach vorhergehender Ankündigung Kontrollen gemacht hatte und nicht nur die seit Jahren belogen und betrogen wurden.

Heutiger Artikel in einer Überregionalen Tageszeitung El Diario zum Thema
ww.eldiario.es/zonacritica/Martires-Mairena_6_219838021.html

in dem es unter anderen zu lesen gibt:

Aber sie sind nicht alle dafür verantwortlich? Die spanische Gesellschaft im allgemeinen und insbesondere andalusischen Gesellschaft sollte sich schämen, dass Anlagen wie in Mairena mit bis zu 250 Hunden im Monat sich immer wieder füllen.
Die meisten Hunde gehalten, unter den Bedingungen die beschämende sind und vorher auch nur Vernachlässigung und Missbrauch kennen gelernt haben. Viele von ihnen wurden nur zur Jagd benutzt. Viele von ihnen kommen von Galgueros, die sie für ihr grausames Handwerk mißbauchten.
Die Verantwortlichen sind nicht nur die Politiker, sondern auch die Menschen in den Städten von Andalusien und ganz Spanien. Die bei diesen Grausamkeit zuschauen ohne einzugreifen ...

Schön, deine Zusammenfassung zu lesen!


Und zumindest ein virtuelles an die vielen Tierschützer, die es möglich gemacht haben, daß die Hunde befreit werden konnten!

Ich hatte die letzte Tage ein bisschen versucht die Sache zu verfolgen, aber nur mit Google-Übersetzer ist das ganze nicht so einfach!

Heulen im Büro kommt komisch, passiert aber gerade
Unglaublich, was dort geleistet wurde und meine aller- allergrößte Hochachtung Monika, dass du da dran bleibst!
Dauerauftrag ist eingerichtet....

Guten morgen - gäääähn! Wie ihr oben vtl. gesehen habt, habe ich das alles so gegen 4 Uhr morgens hier rein gesetzt aber es ist mir eine - Angelegenheit,dass ihr auch seht was die Mädel (ok, ein paar Männer waren im Hintergrund auch dabei) aber halt überwiegend sind es die temperamentvollen Andalusierinnen die letzten Tage so auf die Beine gestellt haben (hoffen wir das sie bei der Stange bleiben und nicht nachlassen und dass keiner, der von Privatpersonen ausgelösten Hunde wieder irgendwo anderes eine Perrera von innen sehen muss.

Für alle die spanisch verstehen - hört mal hier rein, dass lief gestern auch in einen spanischen Radiosender ... da kommen einen nur noch mehr die Tränen (auch ohne Video und Fotos) "Morir en la perrera"
Dies sollten alle Leute einmal gehört haben BEVOR sie sich einen Hund aus der Perrera, Tierheim (Refugio, Protectora) oder sonstwo zugelegt haben: Den ein Hund heißt Verantwortung und noch mal VERANTWORTUNG. Er funktioniert nicht wie eine Maschiene und ist nicht immer PERFEKT (aber immer noch weit Perfekter in sich als Art und Spezies als manche Menschen) und

Leiter (Direktor) Pedro Luis Fernandéz der Tötungsstation

obwohl dieser Herr hier oben auf den Foto eine VERANTWORTUNGSLOSE DRECKSAU in meinen Augen ist, hat er mit einen Satz in den Interview, den er sich gestellt hatte RECHT:
Die Miserere hier fängt mit den Verlassen (Aussetzen) der Haustiere an und was soll er den machen, meinte er, wenn hier einer mit seinen kranken und alten Hund kommt und ihn sagt, schläfern sie ihn ein und entsorgen ihn dann ... die Verantwortung liegt und lag auch in den Händen der ganzen Vorbesitzer dieser Hunde ...


Hier aber ein paar Fotos, die die freiwilligen Helferinnen von PRODEANSE heute morgen hochgeladen haben, es sind Bilder, wie sie die Hunde in den Zwinger vorgefunden haben und wie sie später mit den gesicherten Hunden vor den Eingang stehen

Diese gingen mit Helfern anderer Orgas mit


Criver (eine Überraschung) weil es hieß eine andere spaniesche Tierorga hätte ihn schon raus geholt


GABRIEL und eigentlich sind, sie auf mein Drängen nur wegen ihn am Nachmittag dort hin gefahren

Gott-sei-Dank er lebt noch

ABER dann gingen sie noch am Zwinger dieser Bodi-Maus vorbei und konnten nicht wiederstehen


und sah die Bodeguera schon HEUTE morgen aus


Einer der 3 Galgos die auch mit kamen




Wer spanisch kann, kann evtl diesen Text, den Prodeanse die Nacht auf die FB Seite gesetzt hatte (mir fehlt so sehr die Zeit undirgendwiefallen mir heute morgen fast ständig die Augen fast zu ... werde mich gleich noch mal kurz hinlegen)

Hoy a sido un día feliz porque con nuestro granito de arena PRODEANSE y las de otras asociaciones y particulares hemos podido vaciar la famosa perrera de mairena.
AL PRINCIPIO SOLO PODÍAMOS SACAR A UNA ,PERO VIENDO EL ESTADO DE COMO ESTABAN LOS ANIMALES Y EL HEDOR QUE EN ESTA PERRERA DESPRENDÍA Y CON SOLO PENSAR QUE SE PUDIERAN QUEDAR ALGUNOS NOS HEMOS LIADO LA MANTA A LA CABEZA Y HEMOS SACADOS 6 . 3 GALGAS UNA DE ELLA CON TAL PÁNICO QUE DABA PENA SOLO VERLA, OTRAS CON LLAGAS DE DORMIR EN EL SUELO Y 3 BODEGUEROS .
HOY PEDIMOS QUE NOS AYUDÉIS CON AYUDA ECONÓMICA CASAS DE ACOGIDAS Y DIFUNDIENDO A ESTOS ANIMALES QUE NECESITAN UNAS FAMILIAS.
PARA ELLOS HOY ES EL DIA QUE EMPIEZAN A VIVIR.

Bitter- Süße Nachlese



Im einen Kühlraum fanden die Tierschützer noch rund 60 Hundeleichen - überwiegend Galgos. Die Anlage hat zwar ein Krematorium aber manchmal kommen sie mit den Verbrennen der Kadaver nicht nach UND es werden zum Monatsende noch mehr Galgos werden, denn dann ist Ende der Jagdsaison mit Galgos ...


Ihm blieb das Schicksaal erspart


Abtransport im Auto (der rechte Hund hat sogar noch die Kette mit der gelben Marke aus der Tötung)


Man sieht Haufenweise Fotos vom Besuch bei TA (nach der Rettung) - fast alle Praxen blieben am Montag länger auf


oder Fotos von der ersten Nacht in einen warmen Zuhause ... (einige hatten es auch bis aufs Sofa geschafft)


Viele, viele Hunde sind nicht in ein Tierheim sondern privat auf Pflegestelle gekommen und die suchen in einer Facebook-Gruppe jetzt nach einen neuen Zuhause

Interview mit den Verantwortlichen der Anlage: Er spricht von "montaje" - das soll heißen Nach- oder Extra so Hingestellt ... ein Rache-Akt eines ehemaligen Arbeiters, um ihn und die Anlage in Misskredit zu bringen ... und der Reporter komentier, dass auch der aktuelle Zustand der Zwinger und der Tiere einen anderen Eindruck hinterläßt

Hier kamen die Todeskandidaten rein