Diese Diskussion hat mit Sicherheit nichts in Petras Thread zu suchen und gehört, so weiterverfolgt, umgezogen. Nichtsdestotrotz: einen Hundeführerschein soll man in Niedersachsen zukünftig brauchen, aber in Hessen darf dafür jeder Vollpfosten mit seinem Zossen über die Hauptstraße reiten. Wo ist da die Verhältnismäßigkeit der Mittel ???

Über die Verhältnismäßigkeit darf man sicherlich nicht weiter nachdenken.
Ich finde den Hundeführerschein aber grundsätzlich gut.
Eigentlich sollte ihn jeder machen.
Ich habe ihn nicht, würde ihn aber jederzeit machen.

Also wir hier in Niedersachsen haben den Hundeführerschein ja nun schon, genau wie das kostenpflichtige Hunderegister - u.a. zur Prävention und Aufklärung von Beissvorfällen. Aha, wie soll das funktionieren? Reine Abzocke!

Aber zum Hundeführerschein: Ganz ehrlich, das ist alles sowas von nicht ausgereift, dass man sich über den Sinn in der derzeitigen Form echt Gedanken machen muss!
Der Hundeführerschein ist so leicht zu bekommen, auch als Depp -wenn du des Lesens und Zeichnungen interpretierens auch nur ein wenig mächtig bist- und zudem kannst du den Hundeführerschein auch mit einem fremden Hund machen!
Soll heissen, habe ich mir gerade den "heissblütigen Listi-Welpen" angeschafft und muss nun meinen Hundeführerschein absolvieren, kann ich mir schwupps Nachbars netten und guterzogenen XY-Hund leihen und den Führerschein machen.
Und nun?
Wem hilft das bei der Erziehung und Führung des eigenen, vielleicht nicht so leicht zu führenden Hundes?
Also es ist schon arg schwierig, einen Hundeführerschein mit Sinn und Verstand auf die Beine zu stellen, so wie es derzeit abläuft hilft es wirklich nur dem ABSOLUTEN ERSTHUNDHALTER, der bisher noch überhaupt keine Ahnung vom Lebewesen Hund hatte!

Hier findet ihr ein paar Informationen über die Hintergründe und Voraussetzungen für und über den Hundeführerschein:

http://www.der-neue-hundefuehrerschein.d...chen-und-warum/

Die Tierschutzvereine in Niedersachsen geben die Hunde nicht mehr an Leute ab, die nicht über diesen Hundeführerschein verfügen ( mindestens die erfolgreich absolvierte theoretische Prüfung muss nachgewiesen werden.)

Ich sehe es wie Claudia- im Moment die reine Abzocke. Genau wie Paragrapf 11 Sachkundenachweis. Es verdenen wieder einmal ein paar wenige an einer völlig unausgereiften Vorgabe. Jedes Bundesland macht hier wieder seinen eigenen Mist, wozu das führt kann man prima am Bildungswesen erkennen.
Ich halte es natürlich für wichtig den Leuten Sachkunde im Umgang mit Tieren zu vermitteln, nur so wie das im Moment gehandhabt wird ist es doch der Witz.
Jeder Idiot kann heute Hundetrainer sein, schon da fängt doch das Verhängnis an. Ich sehe bei hund/Katze /Maus einen Bericht zum Thema Hundeführerschein und da werden die Hunde mit einem Halti durch die Gegend gezogen. Das wird nicht hinterfragt, durch so eine Sendung wird dieser Art der Hundeführung auch noch das Wort geredet. Das könnt ihr ruhig verwenden, das gehört zur Ausbildung von Mensch/Hund dazu, Null Problem.Da könnte ich mir echt die Haare raufen.

Was mir aber immer mehr auffällt ist die geringe Toleranz die man als Hundebesitzer erfährt. Auf einer Wanderung am Wochenende war alles prima, meine Hunde liefen unangeleint ein kleines romantisches Tal,entlang. Wenn Kinder in Sicht kamen habe ich sie hergerufen, alles bestens. Bis ganz zum Ende der Runde, da kam eine Dame die sofort auf mich zu ging un mir sagte die Hunde müßten an der Leine gehen. Auf mene Frage wie sie denn darauf komme, sagte sie mir sie hätte Angst uns sei schon gebissen worden. Ich sagte ihr dann ich würde meine Hnde nicht im Freilauf lassen wenn sie gefährlich wären, sie darauf- ja das sagen alle . Nun - eine Disskusion mit diesen Menschen führe ich nicht mehr, es macht keinen
Sinn. Ich verstehe ängstliche Menschen und es st mir ach klar das wir als Hundebesitzer sehr achtsam sein sollten.
Nur egal was immer von staatlicher Seite von uns verlangt wird, wir werden es niemals allen recht machen können.

Das ist ja eine spannende Diskussion hier, zu der ich zwei Beiträge Beitrag geschrieben haben werde: den ersten (s. oben) und den letzten jetzt und hier. Es könnte sonst passieren, dass ich als eigentlich gutmütiger und wohlerzogener Mensch die Contenance verliere.

Grundsätzlich möchte ich nur die Frage nach der Grenze stellen. Warum nur den Hundeführerschein? Warum keinen Führerschein für Katzen, Hamster, Pferde, Alligatoren, Würgeschlangen und was sonst noch so kreucht und fleucht? Und ach ja, was ist noch schnell mit dem Rettungsschwimmer und Tauchschein für Goldfischbesitzer?

Letztendlich hat man sich mal wieder auf die Hundehalter eingeschossen, das sind ja auch die einzigen Deppen, die für ihre Viecher ohne zu murren Steuern bezahlen und gerade beinahe bundesweit eine saftige Erhöhung kommentarlos geschluckt haben!

Die Diskussion der Pferdesteuer - die ich immer wieder gerne in unserem Stadtparlament führe – wird stets elegant im Rahmen von Lobbypolitik abgebügelt. Warum eigentlich?

Hundebesitzer zahlen Steuer, und haben nichts davon! Nein, sie werden sogar noch verdammt, wenn sie mal das Häufchen des Köters nicht aus der Tiefe einer Dornenhecke entfernen. Fährt man aber mit dem Fahrrad über einen Haufen Pferdeäpfel und stürzt, steigt kein Reiter ab und hilft einem auf. Auf die Pferdeköttel angesprochene Pferdebesitzer antworten nur mit einem Schulterzucken und dem lapidaren Satz: "Das ist eben Natur!" Dafür bekommen sie bei uns noch ohne Steuer für das Tier zu entrichten wunderbare Reitwege quer durch das Rhein-Main-Gebiet gebaut, reiten aber trotzdem die Flurbereinigungswege kaputt.

Und nun soll ich für meine Kampf - Momo noch einen Führerschein machen und dafür sogar Geld ausgeben?

Nein Danke, es reicht jetzt ganz und gar! Und selbst wenn der Hundeführerschein bei uns Gesetz würde, werde ich mich in zivilem Ungehorsam üben und jeden dazu auffordern!

So, nun ist es doch passiert, dass ich mich aufgeregt habe, aber sei's drum, das musste gesagt werden!

Jan

Jan das gefällt mir außerordentlich gut!
Ich war jahrzehntelang selber Reiter und hätte mich über eine Pferdesteuer genauso aufgeregt. Nur kurz angefragt- was ist mit den Mountain Bikern die überall eigene Wege bekommen? Die bezahlt auch der geneigte Steuerzahler ohne zu murren. Möchte man da dann spazieren gehen, -mit Hund- dann muss man um sein Leben fürchten. Einen positiven Aspekt hat das aber, man wird zusehends sportlicher, denn nur wer bei drei auf dem Baum sitzt überlebt.

@ Jan : hier in Niedersachsen kann man keinen Hund anmelden bei der Gemeinde, wenn man nicht über diesen Sachkundenachweis verfügt oder halt in den letzten 10 Jahren nachweislich (durch Steuerbescheid) mindestens 2 Jahre einen Hund auf seinen Namen steuerlich angemeldet hatte. Ich weiss nicht wie weit es da mit der erfolgreichen Durchsetzung des zivilen Ungehorsams ist...vielleicht wenn man schnell genug ist..................................ich reite übrigens auch......und bin froh, dass wir die Steuer in Nds. noch nicht zahlen müssen..................................

die Kacka-Tüte, klar!! die gebe ich dann immer beim Kleingärtnerverein ab, wenn ich meinen wilden Gaul nicht abhalten konnte vom über die Hecken springen .....aber das Anspringen habe ich ihm noch nicht abgewöhnen können - die Hundeschule hat sich geweigert uns in der Welpenspielgruppe aufzunehmen

@Monika und Angelika:

Ich glaube eine "Zwangsmaßnahme" Hundeführerschein ändert nicht automatisch den Menschen und bin dagegen. Wenn der zur Pflicht wird, werden wohl auch die Tierheime voller werden, denn der wird was kosten und erfordert glaube ich eine Teilnahme an einer Hundeschule.

In Niedersachsen steht im Gesetzesentwurf : wer in den letzten 10 Jahren mindestens 2 Jahre einen Hund hatte, braucht den Test nicht zu absolvieren (ist allerdings aus der Bildzeitung)

Der Hundeführerschein "für" ungeübte Hundehalter....
Macht diese Regelung irgendetwas "besser"????
Wird dadurch der Hundebsitzer "besser-verantwortungsvoller-rücksichtsvoller-hundefreundlicher" seinen Hund erziehen??????
Ich glaube es nicht wirklich....insbesondere schon durch bereits beschriebene "Schlupflöcher", "Nachhaltigkeits-Beweisen", "Kontrollen"...etc.pp-

Sicherlich sind wir uns alle darüber einig, daß es wesentlich mehr Beiß-und Übergangs-Attacken von HUNDEN wie von Pferden, Schweinen, Schlangen, Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen, Hamstern etc,pp geben wird und gibt.

Ebenfalls einig sind wir uns sicherlich im Konsens, daß jeder Hund i.d.R. in seiner Erziehung ein Produkt seines Halters ist. Von Ausnahmen bitte mal abgesehen--es gibt traumatisierte Hunde, die es auch einem erfahrenem Besitzer schwer machen, tägliche Begebenheiten souverän zu meistern...
Aber mal ehrlich,
so lange der Mensch am Ende der Leine nicht "die richtige Einstellung" hat.....zündet auch der Hundeführerschein nicht!!!!!

Ich habe gerade eben wieder so eine Situation erlebt,
wo nach aktuellem Recht der Besitzer "dieser" Hunde gar keinen Hundeführerschein "absolvieren" müßte:

Ich parke am Feldrand, ein asphaltierter Weg säumt auf ca 1 KM Felder zur rechten und linken Seite. Ich steige aus und leine Bonita ab. Sie geht nach ca 50m rechts auf das Stoppelfeld umd möchte ihr großes Geschäft verrichten.
In ca 150m Entfernung sehe ich ein Paar mit 2 unangeleinten großen Hunden...ich vermutete Labradore---was dem auch entsprach.

Einer dieser Hunde flitzte von dem Paar weg.....weit weg....schoß auf den ersten Querweg, der noch ca 100m von uns entfernt liegt....
just in moment dreht der beschriebende Hund ab und nimmt Kurs auf uns....schnell...fiepend..schnell und schneller...
meine Bonita verkneift sich das Häufchen,
springt auf den Asphaltweg und Mr. Labrador schießt wie von einer Tarantel gestochen auf sie zu--bremst 1 Meter vor ihr und "schliddert" in sie rein...
obwohl ICH schon mit hocherhobener bestückter Leine in der Hand laut brüllte:
Läßt du das wohl sein du
was passiert?
Bonita springt dem Rüden ( zum Glück kein Mädel) sofort knurrend zu Zähnefletschend an den Hals
zum Glück ein Labradorrüde-der SOFORT von ihr wegging.....
es hätte auch anderes ausgehen können....
wenn ich bedenke, wenn ich noch meinen super erzogenen, sozialisierten Bullterrier bei mir dort "frei" gehabt hätte------

das Paar war etwa 100m von uns weg!!!!!

Wir dann mit diesem Bub im Schlepptau Richtung Paar..
Bonita war sauer, denn es drückte ja hinten...
ich war auch sauer,
denn solche Situationen---------hasse ich!!!!!!!
Komme ich auf die Höhe der Paares und lasse meinen Unmut raus:
entschuldigen Sie bitte, das ist aber nicht die feine Art, die Ihr Hund da an den Tag läßt...
er:
wieso???? Ihr Hund war doch nicht angeleint???????
Ich: also bitte, Sie waren 100m entfernt, können NICHT auf Ihren Hund einwirken und finden es OK wenn Ihr Hund mit einem Affenzahn einfach so auch einen anderen Hund draufschliddert===???
Er: wo ist das Porblem?? Wenn ich ihn rufe kommt er.----ihr Hund war ohne Leine....
Ich: da ist keine gute Erziehung!!!!!!! das hätte auch anders ausgehen können....
ER: ich kann DIR ja mal zeigen........
Ich: entschuldigen Sie bitte, sprechen SIE nicht weiter, ICH kenne IHRE Spezies....

Was will ich sagen?
Wird sich was ändern durch einen Hundeführerschein????

Niente

Schön geschrieben

Ich musste laufend schmunzeln, aber genau der gleichen Meinung bin ich auch in deinem Abschlussfazit

@ Jens da hat die Bild ausnahmsweise mal Recht............bin aus Niedersachsen und musste nach meinem Umzug auch per Steuerbescheid nachweisen, dass ich in den letzten 10 Jahren mindestens 2 Jahre einen Hund steuerlich gemeldete hatte.............................und dann muss die Haftpflichtversicherung nachgewiesen werden...................und im Haustierzentralregister eingetragen werden für knapp 15 Euro.......und natürlich macht das alles ganz viel Sinn

Diese Diskussion ist ja schon ein Jahr alt aber ist wohl immer aktuell.
Man sieht die Schweiz vielleicht komisch an, aber bei uns muss man seit etwa sieben Jahren BEVOR man einen Hund anschafft einen Theoretischen Hundekurs absolvieren. Da lernt man was ein Tier kostet, welchen Aufwand es macht, dass das Tier 15 Jahre lebt und eben auch das Verhalten. Ich muss anleinen wenn ein Hund mir angeleint entgegen kommt, welche Körperhaltung bedeutet was u.s.w. Gegen Vorweisung des Kurs-Zertifikates darf dieser Person auch ein Hund verkauft werden. Hat man den Hund so gibt es nochmals einen obligatorischen Sachkundenachweis, die praktische Prüfung.
Seither hat es bei uns ein Wenig gebessert, und uneinsichtige Hundebesitzer darf man jetzt auch mit gutem Gewissen anschnautzen wenn sie sich nicht um ihren Hund kümmern.
Mich ärgert es am meisten wenn die Leute mit einer Hand telefonieren und mit der andern rauchen und überhaupt nicht sehen was ihr Hund macht.
Selber erlebte ich schon einen Pitbull Angriff welcher bei meinem Bodi fast tödlich geendet hat, und eines meiner Windspiele wurde von einem rumänischen Hund der nicht mal der Frau gehörte angegriffen wobei der Reisszahn ins Herz ging mit Schütteln also Beute machen….Das Blut tropfte raus wie ein Brunnen.
Und wer zahlt die teuren Arztkosten??? Niemals diese Hundebesitzer. Ach und dann muss man sich immer anhören, das hat er noch nie gemacht dabei hat gerade der Rumänische Hund 8 Anläufe genommen um einen meiner Hunde zu schnappen, aber ich war immer schneller. So doof sind die, können nicht mal diese Zeichen lesen und dann grossartig erzählen wie sie den armen Hunden in Rumänien helfen. Ich leine niemals einen Pflegehund ab, nicht mal die Hunde aus meinem eigenen Wurf wenn ich sie hüte. Aber diese Frau kam mir zwei Tage später wieder entgegen und der Hund war frei!!! Meine Kleine pöbelt seither, ich bringe es nicht weg sie hat Angst.
Trotzdem, einen obligatorischen Kurs finde ich gut, man muss ihn mit jedem Hund machen. Legt man sich zwei Hunde gleichzeitig an so muss man zwei Sachkundenachweise absolvieren. Ein guter Hundetrainer repetiert natürlich nicht sondern intensiviert.
Nun das Schlimmste an der Sache ist doch. Hunde die solche Aufgaben übernehmen müssen, also die totale Verteidigung mit Beissen und so, diese Hunde fühlen sich ja auch nicht wohl und sind meist überfordert. Man tut dem Hund doch keinen Gefallen wenn man ihn einfach machen lässt er möchte doch geführt werden und da fragt man sich manchmal schon, wo sind die Hundeerzieher ausgebildet worden wenn sie nicht eindringlich darauf hinweisen? Oder ist der Hundebesitzer einfach zu faul?
Vielleicht müsstet ihr in Deutschland auch einen obligatorischen Sachkundenachweis einführen dies verhindert nämlich dass man einen Schnellkauf machen kann. Man will so bewirken dass weniger Hunde in die Tierheime gebracht werden.