Wir haben mit unserer kleinen Bimba ein kleines Problem was aber langsam immer größer wird.
Bimba ist ja eigentlich ein taffes angstfreies Mädel, aber bei manchen Geräuschen die so im Alltag mal vorkommen würde sie sich am liebsten in eienm Mauseloch verkriechen.
Das fängt schon damit an wenn PET Flaschen sich bei Hitze oder Kälte ausdehnen oder zusammenziehen, dann gibt das ja so ein leichtes knack Geräusch. Wenn sie das hört flitzt sie sofort in den Keller und verkriecht sich. Selbst wenn wir grad einer entspannten kuschelsituation sind.
Auch beim Gassie gehen wenn es irgendwo mal in dr Ferne knallte ist sie sofort total verschreckt.
Ganz schlimm ist es bei Feuerwerk, da zittert sie wirklich am ganzen Leib.
Leider sind hier wo wir wohnen sehr viele Studenten die oft irgendwelche Feuerwerkskörper zünden.

Wir haben uns jetzt eine CD besorgt mit Feuerwerk drauf was ich jetzt jeden Tag mal für ein paar minuten laufen lasse um sie dran zu gewöhnen.Das kann sie auch ganz gut aushalten. Aber ich habe keine Ahnung wie ich ihr die Angst vor den anderen geräuschen nehmen kann.
Wenn ich jetzt eine PET Flasche so in die Hand nehme und sie leicht knacken lasse interessiert sie das gar nicht. Da ist sie völlig entspannt.
Die Geräusche von einer Fliegenklatsche sind für sie auch total furchtbar.. Einmal ist sie mehrere Tage nicht mehr in die Küche nachdem ich dort Fliegen gejagt habe.
Ich bin auch der Meinung das sie die Ängste nicht von Anfang an hatte, ich habe irgendwie das Gefühl das sie die Ängste erst nach ihrer Kastration so entwickelt hat. Die Kastration war ja relativ schlimm für sie und ich überlege jetzt schon die ganze Zeit ob sie damals vielleicht irgendwelche Geräusche mitbekommen hat die jetzt irgendwelche Erinnerungen in ihr wecken.
Ich würde ihr echt gerne ihre Angst nehmen, denn es ist schon ein schlimmes Bild für mich wenn sie zitternd im Keller sitzt, aber ich weiss nicht wie ich das anstellen soll.

Ich denke nicht, dass sie während der Kastration etwas mitbekommen hat an das sie sich jetzt noch erinnert. Aber eine Kastration bringt natürlich den Hormonhaushalt zunächst durcheinander und dies kann als Auswirkung haben, dass der Hund Ängste entwickelt die er vorher nicht hatte. Diese Auswirkungen sind beim Rüden jedoch meist schlimmer als bei einer Hündin.

Grundsätzlich ist es als Mensch immer wichtig, Ruhe zu bewahren und souverän zu sein. Wenn Bimba Angst hat, musst Du der Fels an ihrer Seite sein und ihr zeigen, dass es gar nicht schlimm ist. Auch wenn es schwer fällt, bemitleiden und tätscheln kann die Angst noch verstärken. Unsere Hunde haben gelernt, wenn sie Angst haben zu uns zu kommen und nicht die Flucht einzuschlagen. Der Weg dahin ist nicht immer leicht und braucht bestimmt auch Zeit, aber eine gute Hundetrainerin/-trainer kann Dir da bestimmt weiterhelfen wenn Du Dir unsicher bist!

Das mit der Angst bei Knallerei haben wir auch. Ja ich weiss, überall kann man lesen, dass trösten etc. die Angst verstärkt...
Das habe ich auch geglaubt und meine arme Maus bei schlimmster Knallerei zitternd und hechelnd unter dem Tisch gesehen und
aus lauter "so stehts im Buch" quasi ignoriert. Ich glaube inzwischen dass das absolut nicht richtig war. Seit ich sie beschütze, d.h.
sie darf sich an mich drücken und ich beruhige sie , wird es langsam kontinuierlich besser!
Vlt hilft es ihr, wenn ihr doch beruhigend auf sie einwirkt? Ich glaube eben nicht daran, dass das schadet, bei
uns hat das "einfach darüber hinweggehen" nichts genützt, vlt. auch weil ich nicht überzeugend genug war (ich hab ja auch mitgelitten...)
Das DA-Sein und versuchen zu beruhigen ist bei uns der bessere Weg gewesen.
(auch wenn in vielen Büchern etwas anderes steht) ich denke, jeder sollte da auf seinen Bauch und Bodi hören.... ;-)

Ich meinte mit meiner Aussage auch nicht, dass ich meine Hunde ignoriere ;) Wenn meine Hunde Angst haben kommen sie zu mir und suchen meine Nähe, nehmen Körperkontakt auf und wenn es ganz schlimm ist, hocke ich mich hin und lege den Arm um sie. Wenn sie sich unwohl fühlen, zeige ich ihnen, dass es bei mir sicher ist. Und das funktioniert eben am Besten, wenn man selber ruhig ist und die Stimmung des Hundes nicht übernimmt. Einen Hund nach Lehrbuch, und somit pauschal zu erziehen, macht sowieso keinen Sinn. Dann könnten wir auch jeden Sonntag den Hundeprofi schauen und uns die Hundeschule sparen...

ja genau, so mache ich das auch.. :-) aber manchmal wird eben davon abgeraten und das scheint mir eben oft nicht richtig zu sein... :-) wollen doch alle nur das Beste für unsere Wauzer... :-)

Ich kann dazu nur empfehlen, sich gut fortzubilden, denn es gibt leider zu viele schlechte Hundetrainer.
Eine, die was davon versteht ist Dr. Ute Blaschke- Berthold, die ein Seminar zur Geräusch- und Gewitterangst regelmäßig anbietet.
Im Netz kann ich www.markertraining.de empfehlen, dort gibt es gute Anregungen zum Thema und einige interessante Links.

Die meisten Hundetrainer sagen nämlich auch, bloß nicht beachten...das KANN ein Fehler sein...
Alles Gute und viel Geduld wünsche ich!

Wir kennen das mit den Ängsten auch nur zu gut. Und bin auch der Meinung, dass man auf sein Bauchgefühl und Bodi hören sollte. Manchmal ist ignorieren der richtige Weg und manchmal in den Arm nehmen und Sicherheit geben. Bei Finn hilft in der Sylvester Zeit die Vorhänge zu zuziehen, damit er das Feuerwerk draußen nicht sieht. Und das Knallen macht ihm nichts aus, wenn er neben mir liegt und ab und zu gekrault wird. Am liebsten ist er dann allerdings im Schlafzimmer, in unserem Bett. Da fühlt er sich am sichersten und schlummert sogar ein. Eigentlich ist der Ablauf wie jeden anderen Tag auch, außer das die Vorhänge zugezogen sind.
Bei komischen Geräuschen (wie beim PET Knacken) war er auch immer ängstlich. Wir sind dann zusammen auf Spurensuche gegangen und haben die bösen Geräusche gesucht / untersucht. Ich habe sie immer zuerst ganz langsam angetippt um ihn nicht zu verschrecken. Dadurch das ich so mutig war, wurde er auch mutiger. Ich habe ihn jedes Mal, wenn er mutig war ganz doll gefeiert. Mittlerweile ist Finn nicht mehr so ängstlich. Wenn was komisch ist, steht er mit Abstand davor und bellt es an. Dann gehen wir zusammen hin (er natürlich eher hinter mir) und untersuchen es. Leichtes anstupsen - siehst du, ist nichts schlimmes - und dann schnüffelt er daran und alles ist gut.

Zitat von Mucki im Beitrag #1

---

Wenn ich jetzt eine PET Flasche so in die Hand nehme und sie leicht knacken lasse interessiert sie das gar nicht. Da ist sie völlig entspannt.

---

ich kenne das auch nur zu gut.
Emma ist nun schon 3,5 Jahre bei mir und sie reagiert auf sehr viele Geräusche sehr ängstlich. Mit viel Geduld habe ich es geschafft, das sie in der Küche ihr Fressen frisst, allerdings, sobald das kleinste Geräusch kommt, hört sie auf zu fressen und geht auf ihren Platz.
Noch schlimmer ist es beim Trinken. Das tut sie eh nur sehr wenig und auf den Weg zum Wassernapf schaut sie erst ob ihr nichts passieren kann und dann wird ganz schnell getrunken und geht schnell wieder auf ihren Platz. Emma liegt fast den ganzen Tag nur auf ihren Platz. Ich finde das erstaunlich.
Draußen sieht das wieder anders aus, da hat sie mehr vor Menschen/Nähe Angst. Allerdings wenn es auch da knallt, dann ist Feierabend mit dem Spaziergang. Der Schwanz wird eingezogen und sie bleibt dicht bei mir. Es sein denn es kommt ein Kaninchen oder eine Katze des Weges, da wird die Angst ganz schnell vergessen

Wenn sie draußen Angst hat und sie kommt zu mir, dann klopfe ich ihr freundschaftlich auf die Schultern und sage nur "alles ist gut" und nehme sie an die Leine.

Emma wird halt nie ein normaler Hund und ich denke im allgemeinen, es ist einfach die Sicherheit die ggf. der Mensch geben kann, ganz wichtig. Egal wie diese Sicherheit auch aussieht.
Z. B. wenn Emma ohne Leine im Treppenhaus die Treppe zur Wohnung hochläuft, dann klappt das gut. Wehe aber es kommt ihr jemand dann entgegen. Sie weiß bis heute nicht, wie sie sich richtig verhält. Sie steht voll fertig, ängstlich und unsicher irgendwo rum (Panik in den Augen). Wenn ich ihr dann schnell die Leine dran mache, dann merkt man richtig, das sie mehr Sicherheit bzw. Halt bei mir hat und fühlt sich nicht mehr ganz so schrecklich.

Für mich ist das meine Lösung bei Emma.

Ansonsten, bei Geräuschen in der Wohnung lasse ich es wie es ist, da muss sie durch, weil man es nicht ändern kann. In Watte packen geht nicht!

Vielen Dank für die vielen Antworten und Tips
Nachdem ich jetzt in so vielen Hundeschulen war die mich echt enttäuscht haben, bin ich jetzt bei einem Trainer der mit Markerworten arbeitet. Leider ist dieser Trainer in meiner alten Heimat und ich kann nur alle paar Monate mal zu ihm
Mit den Markerworten haben wir bisher im allgemeinen die besten Trainingsfortschritte bei Mucki und Bimba gemacht.
Deswegen dachte ich auch ich könnte vielleicht über Marker irgendwas bei ihr erreichen. Allerdings ist das schwierig denn Bimba haut sofort ab wenn sie im Haus irgendein Geräusch wie z.Bsp. von der PET Flasche hört.
Sie würde in so in einer Situation auch kein Leckerchen mehr nehmen.
Wenn wir draussen sind uns sie hört Geräusche die ihr Angst machen, dann läuft sie dicht bei mir. Wenn ich dann in die Knie gehe und sie sich dann aufstellt und das Pfötchen hebt, weiß ich sie möchte auf den Arm. Das hab ich auch bisher dann auch gemacht obwohl viele mir gesagt haben das sollte ich auf keinen Fall machen.Aber da hab ich bisher auch einfach auf mein Bauchgefühl gehört.
Dann trage ich sie ein paar Meter und lasse sie dann wieder runter,dann ist auch meist wieder ok.
Aber im Haus sucht sie halt leider keinen Schutz bei mir sondern flitzt direkt runter in den Keller. Das geht meist so schnell das sie weg ist dann man gar nicht großartig reagieren kann.Meist gehe ich ihr dann hinterher und versuche mit den Markerworten an sie ran zu kommen... aber da hab ich leider dann keine Chance. Teilweise wenn ich sie dann auf den Arm nehmen möchte , knurrt sie mich an,(wobei das mehr ein mullen statt knullen ist ) meist lasse ich sie dann und bleibe einfach nur bei ihr sitzten. Ich habs aber auch schon gemacht das ich sie trotzdem hochnehme was sie sich dann auch gefallen lässt, und sie dann wieder mit nach oben nehme. Aber dann muss ich auf jedenfall mit ihr in einen anderen Raum gehen,... also nicht in den Raum wo sie das böse Geräusch gehört hat. Aber auch da ist sie dann noch ne ganze Weile total angespannt.
Was natürlich auch schwer ist bei ihr einzuschätzen welche Geräusche ihr Angst machen.. manchmal war es auch schon einfach nur ein leichtes knacken vom Rolladen.

Im allgemeinen kann man bei Bimba und auch bei Mucki kann man gut unterscheiden ob ihnen etwa " nicht geheuer " ist oder ob sie " Angst" haben, denn wenn ihnen was nicht geheuer ist dann bellen sie es auch an. Dann geh ich dann auch zu dem Objekt der Unsicherheit hin und berühre oder zeige ihnen das das nix schlimmes ist. Dann isses meist auch wieder ok. Aber bei den Geräuschen die Bimba hört isses richtig Angst.

Ich hoffe ja mal das wir die Angst vor den Sylvesterböllern mit der CD einigermaßen hinbekommen. Ich lasse sie jetzt jeden Tag immer ein bischen laufen, anfangs ganz leise und steigere das dann immer ein bischen. Entweder mache ich das wärend der Kuschelzeit oder so wie heute das ich leckerchen im Wohnzimmer verstecke und die Hunde eigentlich mit suchen beschäftigt sind. Heute hat sie das relativ gut mitgemacht, sie war zwar Anfangs etwas skeptisch, aber die Lust am suchen und fressen hat dann wohl doch gewonnen.

@ ernie... das mit der Fliegenklatsche werde ich morgen mal ausprobieren

auch Kendra ist immer noch in der Dämmerung sehr schreckhaft, ich vermute mal das wird sie nie ablegen. Da hat sie als Straßenhund wohl schlimmes erlebt.
Silvester ist für sie ein Horrortrip. Ich "unterstütze" sie aber nicht mehr in ihrer Angst, das knallt und ich rufe sie dann freudig, vordere zu Spiel auf und es gibt ein Leckerchen, seit dem geht es immer besser, zumindest an den Tagen vor und nach Silvester..... Mit PET Flaschen spielt sie, bringt sie mir, das interessiert sie gar nicht.

Vllt. bringt es was (erst mal ) kleine PET Flaschen als Spieli umzubauen? Vllt. große Löcher rein schneiden und mit was leckeren Füllen?

Und es ist in der Tat gut möglich das in der Aufwachphase der OP etwas "schief gelaufen" ist, einige Narkosemittel machen "schlechte Träume" , deswegen sollte immer Ruhe in der Aufwachphase sein.
Das der Hormonmangel nach einer Kastration Probleme macht habe ich, bis jetzt, nur bei einem Rüden gesehen, der deutlich ängstlicher/ unsicherer war als vor der Kastration.
Ich könnte mir vorstellen das bei Hündinnen, durch den Mangel an Östrogen und höheren Testosteron eher das Aggressionsverhalten steigt. Hunde bekommen übrigens durch eine Kastration keine Osteoporose.
Und ein wenig Östrogen wird ja in den Nebennieren und im Fettgewebe gebildet...es ist also noch was von dem Zeug da, nur eben nicht so viel